Der „Antifaschismus"-Mythos der SED

Kommunistischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Leistung, Problematik, Instrumentalisierung

von Hermann Weber

Umfassend und schonungslos rechnet der Nestor der deutschen Kommunismusforschung mit dem „Antifaschismus" der SED ab. Hermann Weber, einer der bedeutendsten europäischen Analytiker des Kommunismus, zeichnet eine paradoxe Situation: Einerseits waren Leistung und Opfer des kommunistischen Widerstandes beachtlich, andererseits war dieser Widerstand keineswegs an freiheitlichen Maßstäben orientiert. Durch systematische Geschichtsfälschung verschafften die DDR-Führer der organisierten Staatskriminalität zum zweiten Mal in Deutschland den Anschein der Legitimität.

Der Antifaschismus-Mythos in der DDR war einer der Versuche, der SED-Diktatur eine Legitimation zu verschaffen. Im Gegensalz zu anderen Legenden der Geschichtspropaganda schien dieser Antifaschismus-Anspruch breiteren Kreisen glaubhaft und stieß auf Zustimmung. Das nicht nur, weil von der Schule an der Opfer des „Faschismus" gedacht wurde, sondern auch, weil die Kommunisten als Widerstandskämpfer gegen Hitler große Opfer gebracht hatten.

Die Funktion des „Antifaschismus" als ein ideologisches Herrschaftsinstrument der SED führte nach dem Zusammenbruch des Regimes dazu, den kommunistischen Widerstand gegen die NS-Barbarei überhaupt in Frage zu stellen: waren nicht beides Formen totalitärer Diktatur?

Wie immer ist die historische Wirklichkeit differenzierter und damit auch schwieriger darzustellen. Was die Opfer der NS-Diktatur angeht, steht außer Frage: die riesige Mehrheit der Ermordeten kam im Holocaust sowie bei der Vernichtung der Sinti und Roma ums Leben. Aber von allen politischen Strömungen zählten die Kommunisten die weitaus meisten Opfer.

Zunächst hing dies damit zusammen, dass sich Kommunisten und Nationalsozialisten schon während der Auseinandersetzungen bis 1933 in den Straßen- und Saalschlachten erbittert bekämpften und gegenseitig umbrachten. Die KPD galt daher als streitbare „antifaschistische" Partei, und sie wurde deswegen von den Nationalsozialisten nach deren Sieg 1933 auch am blutigsten verfolgt, die Parteiorganisation zerschlagen. Doch danach bildeten KPD-Funktionäre fast überall illegale Widerstandsgruppen, die freilich immer wieder entdeckt und von der Gestapo vernichtet wurden. Das hatte geradezu verheerende Folgen, allein 1933 und 1934 sind 60.000 Kommunisten inhaftiert und etwa 2.000 ermordet worden, diese Zahl stieg bis zum Kriegsausbruch 1939 auf 20.000 Tote.

Natürlich dokumentiert die Massenverfolgung beachtliche kommunistische Aktivitäten, doch ist Verfolgung allein noch kein Indiz für effektiven Widerstand. Schließlich blieb der Kampf der Kommunisten gegen die Hitler-Diktatur genau so erfolglos wie der aller anderen politischen Gruppierungen. Darüber hinaus hatte die Konzeption der KPD vor und nach 1933 die Kräfte des Widerstands nicht nur zersplittert, sondern sogar geschwächt.

In der DDR behauptete die Geschichtsschreibung und -propaganda der SED dennoch, allein die KPD sei die „führende Kraft" im Widerstand gewesen und habe ununterbrochen von 1933 bis 1945 organisiert gegen Hitler gekämpft. Und die SED verbreitete, die KPD habe schon in der Weimarer Republik konsequent gegen die NSDAP gestritten und allen Hitler-Gegnern, insbesondere der Sozialdemokratie, „Einheitsfront"-Angebote gemacht.

Mit diesen Legenden wollte die SED vertuschen, dass die kommunistische Politik indirekt dazu beitrug, dass Hitler an die Macht kam und Widerstand überhaupt erst notwendig wurde.

Kampf gegen Weimarer Republik und „Hauptfeind Sozialdemokratie"

Die KPD war weder die „einzig konsequente" Partei gegen den Nationalsozialismus, noch setzte sie sich für die „Einheitsfront" mit der Sozialdemokratie und den Freien Gewerkschaften gegen die Nazis ein. Die Wirklichkeit sah vielmehr so aus: bis 1933 bekämpfte die KPD vor allem die Weimarer Republik und selbst noch nach Hitlers Sieg bis 1934 die freie Arbeiterbewegung. Für sie galten nicht etwa die „Hitler-Faschisten", sondern die als „Sozialfaschisten" diffamierten Sozialdemokraten als „Hauptfeind". Die Generallinie der KPD ab 1929 lautete (ungeachtet der heraufziehenden Gefahr durch die NSDAP): Kampf gegen die parlamentarische Republik und für die Diktatur ihrer Partei („Diktatur des Proletariats" genannt). Nach dem Modell der Sowjetunion erstrebten die Kommunisten ein „Sowjet-Deutschland". Als Sektion der Komintern betrieb die KPD die Politik Stalins und richtete ihre Hauptangriffe gegen die Sozialdemokratie.

Wie weit die KPD-Führung mit ihren Angriffen gegen die Sozialdemokratie in der Praxis ging, zeigt der Volksentscheid in Preußen im August 1931. Zunächst hatte die KPD-Spitze eine Beteiligung am Volksbegehren des rechtsradikalen Stahlhelm und dann am Volksentscheid von NSDAP und Deutschnationalen gegen die sozialdemokratisch geführte preußische Regierung Braun/Severing abgelehnt und gewarnt, kein Arbeiter dürfe sich dazu verleiten lassen, „gemeinsam mit den Mord- und Streikbrecherbanden der Nazis und des Stahlhelm, gemeinsam mit den Börsenfürsten, Junkern und Inflationsgewinnlern" aufzumarschieren. Aber genau das tat dann die KPD, indem sie unter dem Druck Stalins den Nazi-Volksentscheid im Sommer 1931 unterstützte. Die Abhängigkeit von Moskau war so stark, dass die Funktionäre diese katastrophale Schwenkung mitmachten. Allerdings verhinderten die Wähler, darunter viele Kommunisten, den Sieg dieses NSDAP-KPD-Volksentscheids.

Am Ende von Weimar bestand die verhängnisvolle Politik der Kommunisten in der Gleichsetzung von demokratischer Republik und Nationalsozialismus, von Hitler-Partei und SPD sowie der Spaltung der Gewerkschaften. Die KPD wollte die Weimarer Republik und die freiheitliche Arbeiterbewegung vernichten. Damit hatte die KPD-Politik also - entgegen den SED-Legenden - zum Sieg des Nationalsozialismus beigetragen. Und auch danach blieben die Kommunisten bei ihrer Unterschätzung der NS-Diktatur.

Probleme des kommunistischen Widerstands

Obwohl die KPD schwer getroffen und zahlreicher Funktionäre beraubt war, sprach die Führung von einem „geordneten Rückzug" und behauptete bis 1935, ihre Parteilinie sei richtig gewesen. Im Mai 1933 erklärte das Zentralkomitee der KPD: „Die völlige Ausschaltung der Sozialfaschisten aus dem Staatsapparat, die brutale Unterdrückung auch der sozialdemokratischen Organisation und ihrer Presse ändern nichts an der Tatsache, dass sie nach wie vor die soziale Hauptstütze der Kapitalsdiktatur darstellen". Und noch Ende 1933 schrieb der KPD-Führer Fritz Heckert, der Kampf gegen die „faschistische Bourgeoisie" müsse „nicht gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei, sondern gegen sie" geführt werden. Zugleich verlangte die KPD-Führung weiterhin den „Kampf für die Sowjetmacht". Gemessen an dieser irrealen und verbrecherischen Strategie war die Wirklichkeit des Widerstands der KPD ab 1933 trivial: Es war der Kampf ums Überleben, der Neuaufbau ihrer Parteiorganisation und deren Aktivitäten.

Erst 1935 in der Emigration begann die KPD-Führung vorübergehend über ihre verfehlte Politik zu diskutieren. Doch sogar dann wurde die Selbstkritik von Stalin bestimmt und blieb in Halbheiten stecken. Bis etwa 1938 war die 1933 wiederaufgebaute illegale KPD trotz aller Opfer zusammengebrochen.

Das Hauptproblem der KPD blieb ihre völlige Abhängigkeit von der Sowjet-union Stalins. Das brachte die Widerstandskämpfer in eine schwierige Lage. Sie wollten in Deutschland die brutale Hitler-Diktatur stürzen, aber sie verteidigten und verherrlichten zugleich die ebenso brutale Stalin-Diktatur in der Sowjetunion. Die UdSSR war ihr Vorbild und „Vaterland". Doch die blutigen „Säuberungen" Stalins in den dreißiger Jahren wirkten sich auch auf die deutschen Kommunisten aus. Denn zu den Opfern der KPD gehörten nicht nur die in Hitler-Deutschland Ermordeten, sondern auch diejenigen, die vor dem NS-Terror geflüchtet und in den Stalin-Terror der Sowjetunion hineingeraten waren.

Allein von den 1.400 Spitzenführern der KPD zwischen 1919 und 1945 kam fast jeder Dritte gewaltsam ums Leben, davon 222 als Opfer des Hitler-Terrors, aber 178 auch des Stalin-Terrors. Und von der obersten KPD-Führung, dem Politbüro, wurden mehr unter Stalin ermordet (sieben, nämlich Hugo Eberlein, Leo Flieg, Heinz Neumann, Hermann Remmele, Hermann Schubert, Fritz Schulte und Heinrich Süßkind), als unter Hitler (sechs, nämlich Karl Becker, John Schehr, Ernst Schneller, Werner Scholem, Walter Stoecker und Ernst Thälmann).

Eine erschreckende und fast unglaubliche Bilanz, die aus dem gerade veröffentlichten Biographischen Handbuch „Deutsche Kommunisten" hervorgeht. Auch hierin zeigt sich die Ambivalenz von Opfern und Widerstand der deutschen Kommunisten, die in das totalitäre System Stalins einbezogen waren.

Der Freundschaftspakt zwischen den Diktatoren Stalin und Hitler hat dann von 1939 bis 1941 die deutschen Kommunisten und ihren Widerstand vollends in eine verzweifelte Lage gestürzt. Als die Komintern verkündete, England und Frankreich seien schlimmer als Nazi-Deutschland, musste die KPD ihren Kurs des „Antifaschismus" aufgeben, die kleinen Überreste ihrer Widerstandsgruppen gerieten in eine tragische Situation, ebenso die Emigranten: denn wer die Hitler-Stalin-Freundschaft kritisierte, flog aus der Partei und geriet in gefahrvolle Isolation.

Erst durch den deutschen militärischen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde der kommunistische Widerstand gegen das NS-Regime belebt. Nun bildeten sich wieder größere aktive Gruppen, die aber bis 1945 alle zerschlagen, ihre Mitglieder hingerichtet wurden.

Die SED-Propaganda hatte diese Wirklichkeit der Jahre 1933 bis 1945 durch ein Lügengebäude verschleiert. Erst recht jene dunklen Ereignisse, die deutsche Kommunisten belasteten. Die Gefangenschaft in der barbarischen Hölle in den KZs wurde von der SED zu einem Heldenkampf stilisiert, obwohl neben der beachtlichen Tapferkeit und Solidarität vieler Kommunisten auch die inzwischen (etwa in Buchenwald) dokumentierte teilweise Kooperation kommunistischer Häftlinge (Kapos) mit der Lagerleitung bestand und zur Vernichtung von Geg-nern und sogar „Abweichlern" führte.

Kurzum, der kommunistische Widerstandskampf in Deutschland war nicht das reine Heldenepos, das die SED zu zeichnen suchte. Dennoch ist dieser Widerstand immer noch eine respektable Leistung, die beste Seite der kommunistischen Geschichte.

Auch vom nichtkommunistischen Widerstand wurde anerkannt, dass die Kommunisten mit Opfermut und Elan gegen Hitler kämpften und sich immer wieder zu neuen Gruppen gegen die braune Diktatur zusammenschlossen. Vor allem in den Zuchthäusern und Konzentrationslagern entstand aus der Solidarität unter den Gegnern der Nationalsozialisten auch ein antifaschistischer Konsens.

Zweifellos liegt das Problem des Widerstandes der KPD darin, dass sie zwar eindeutig die NS-Gewaltherrschaft bekämpfte, ihre Mitglieder aber einer Organisation angehörten, die selbst die alleinige Macht für sich anstrebte. Da diese Bewegung vom antidemokratischen Charakter des Leninismus-Stalinismus geprägt war, konnte sie letztlich keine demokratische Alternative zur Hitler-Diktatur bilden. Die moralische Haltung der kommunistischen Widerstandskämpfer ist dennoch nicht zu schmälern. Diese überzeugten Gegner des Nazi-Terrors und der Unterdrückung im „Dritten Reich" gehören zum Widerstand. Die spätere schlimme Entwicklung in der DDR sollte nicht negativ auf den kommunistischen Widerstand rückprojiziert werden. Unter diesem Aspekt gehört der kommunistische Kampf gegen Hitler als legitimer Teil zur vielfältigen deutschen Widerstandsbewegung gegen die NS-Diktatur.

Der Antifaschismus-Mythos

Der Widerstandskampf der Kommunisten gegen die NS-Diktatur ist ambivalent und durch die SED-Legenden völlig verzerrt worden. Für die SED-Führung war dieser Widerstand als heroisierter Teil des Antifaschismus von Anfang an nur ein Instrument, das ihre Diktatur in der DDR historisch rechtfertigen sollte. Da Honecker und andere Spitzen-Führer sowie zahlreiche mittlere Funktionäre Widerstand leisteten, als Opfer in Zuchthäusern und KZs saßen bzw. zur Emigration gezwungen waren, beriefen sie sich auf die personelle Kontinuität.

Doch rasch zeigte sich, dass allein SED-Instanzen bestimmten, wer als Antifaschist gelten durfte. Die Anerkennung als Opfer des Faschismus (OdF) wurde von der Linientreue abhängig gemacht. Als bei „Parteisäuberungen" Anfang der 50er Jahre frühere Kommunisten, die einst „parteifeindlichen Gruppen" wie etwa der KPO angehört hatten, aus der SED entfernt wurden, verloren sie sofort ihren Status als OdF. Durchgängig maßte sich die SED-Spitze an, selbstherrlich darüber zu entscheiden, wer zu den „Widerstandskämpfern" zählte. Der Fall Robert Havemann ist ein typisches Beispiel. Da ihn ein NS-Gericht zum Tode verurteilt hatte, wurde er, solange er die stalinistische Linie mitmachte, als „Antifaschist" hochgeehrt. Doch wurde ihm diese Auszeichnung nach seinem Bruch und Kampf gegen die SED-Diktatur aberkannt. Auch diejenigen nichtkommunistischen Widerstandskämpfer, die sich - zu irgend einem Zeitpunkt - gegen das SED-Regime wandten, galten ebenfalls nicht mehr als Antifaschisten, sie wurden nicht selten sogar als „Nazis" verunglimpft. Und viele erlitten abermals Verfolgung.

Es ist kennzeichnend für das SED-Regime, dass zu den Opfern des dortigen Stalinismus auch solche Sozialdemokraten gehörten, die bereits vom Hitler-Regime verfolgt worden waren. So kamen z. B. im DDR-Zuchthaus Bautzen Sozialdemokraten ums Leben, die zuvor jahrelang in Hitlers Zuchthäusern eingesperrt gewesen waren, unter ihnen Karl Franke aus Crimmitschau, Arno Groß aus Gera, Artur Lorenz aus Cottbus und Carl Rudolf aus Chemnitz, ebenso die früheren Gewerkschaftssekretäre Hermann Meise aus Görlitz und Julius Scherff. Dutzende Opfer des Faschismus wurden dann noch zu Opfern des Stalinismus. Seit 1952/53 im Ostblock eine antisemitische Tendenz aufkam, gab es in die DDR sogar Antisemitismus.

Vor allem aber wurden aus vielen von den Nazis verfolgten kommunistischen Opfern nun in der DDR selbst Täter in der zweiten deutschen Diktatur, allen voran Honecker. Wer aber von den Widerstandskämpfern im SED-Regime dabei nicht mitmachte, der wurde ins Abseits gedrängt und erlitt schlimmstenfalls erneut Repressalien.

Denn die Führung der SED-Diktatur fürchtete jeden Widerstand, die geringste Abweichung. Diejenigen antifaschistischen Widerstandskämpfer, die sich besonders wagemutig, auch mit dem „Gewehr in der Hand", gezeigt hatten, die überlebenden deutschen „Spanienkämpfer", sind gerade deshalb in der DDR auch immer als verdächtig misstrauisch beobachtet worden. Und es war kein Zufall, dass schon im Februar 1953 von der SED befohlen wurde, die VVN, die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes", aufzulösen. Die Widerständler verloren ihre Interessenvertretung und den organisatorischen Zusammenhalt. Die VVN galt als überflüssig, angeblich weil die DDR den Faschismus mit seinen Wurzeln ausgerottet hatte. Nun sollten beim „Aufbau des Sozialismus" - also der Übertragung der Stalin-Diktatur - alle Kräfte, auch frühere Nazis, mitarbeiten. Sie sollten nicht durch eine Vereinigung der Verfolgten abgeschreckt werden. Und die Widerständler wurden vor jeder „Abweichung" abgeschreckt. Tatsächlich war auch dies eines der vielen Zeichen dafür, dass der Antifaschismus nur noch als Gründungsmythos, als Instrument zur weiteren Herrschaftssicherung gebraucht wurde.

Die wirkliche Aufarbeitung der Nazi-Diktatur gelang der DDR zu keinem Zeitpunkt, weil sie selbst eine eigene Diktatur errichtet hatte. Hier ist Richard Schröder zuzustimmen, der in dieser Zeitschrift (FREIHEIT UND RECHT, September 2004/3, S.2) geschrieben hat: „Der unbestreitbare Zusammenhang zwischen den beiden Diktaturen auf deutschem Boden besteht darin, dass sich die SED-Diktatur mit Bezug auf die Nazi-Diktatur legitimiert hat, durch ihren Antifaschismus-Mythos. Sie beanspruchte, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und hat doch aus der Geschichte das Falsche gelernt ... Wir müssen schon deshalb von den beiden deutschen Diktaturen sprechen., damit wir nicht noch einmal das Falsche aus der Geschichte lernen."

Zusammenfassend ist festzustellen:

1. Der Widerstand und die Opfer der Kommunisten in der NS-Diktatur waren beträchtlich. Dass sich auch im kommunistischen Widerstand trotz seiner Problematik ein legitimer Teil der Tradition des Kampfes gegen die Barbarei des Nationalsozialismus wieder findet, darf die Ambivalenz der KPD-Strategie indes nicht verdecken.

2. Durch die Legenden in der DDR wurde der kommunistische Widerstand verfälscht und der Antifaschismus-Mythos für das SED-Regime instrumentalisiert.

3. Eine historische politische Aufarbeitung der Nazi-Diktatur war in der DDR nicht möglich, da die SED eine zweite deutsche Diktatur errichtet hat. Der Antifaschismus erstarrte dort zur Legende, mit dem Ziel, die SED-Herrschaft zu legitimieren.

Erschienen in: FREIHEIT UND RECHT 2005/1

 

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