In memoriam Jürgen Maruhn 1937-2013
rh. Am 11. November 2013 verstarb unser Gründungsmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied und Redakteur unseres Presseorgans „FREIHEIT UND RECHT“ in einer Münchner Klinik.
In Berlin geboren, in Dresden aufgewachsen und Mitte der 50er Jahre in den Westen kommend, hat er sich in seiner Studienzeit in Stuttgart und Bonn bereits politisch stark engagiert und die Radikalisierung des damaligen Sozialistischen Studentenbundes miterlebt. Als Reaktion darauf gründete er mit anderen sozialdemokratischen Kommilitonen den Sozialdemokratischen Hochschulbund SHB und wurde dessen erster Vorsitzender.
Entscheidenden Einfluss auf sein politisches Denken nahm seine frühe Begegnung mit Annemarie Renger. Politische Weggefährtin des legendären SPD-Führers und NS-Opfers Kurt Schumacher, gründete sie in den fünfziger Jahren den Zentralverband Demokratischer Widerstandskämpfer- und Verfolgtenorganisationen (ZDWV). Von ihr wurde der studierte Volkswirt, politische Bildner und nachmalige Journalist Jürgen Maruhn mit einer seiner späteren Lebensaufgaben betraut: Der Erneuerung und Weiterentwicklung sowie der Redaktion des Periodikums „FREIHEIT UND RECHT“.
Nach einigen Jahren in der Bundeszentrale für Politische Bildung in Bonn verlegte Jürgen Maruhn seine berufliche Tätigkeit an die Akademie für Politische Bildung in Tutzing bei München. In Bayern setzte er sich für die Gründung des Bundes Widerstand und Verfolgung ein. Jürgen Maruhn war von 2004-2011 Mitglied des Vorstandes, meist zugleich mit der Geschäftsführung betraut.
1937 geboren, Krieg und Nationalsozialismus noch als Kind, die kommunistische Diktatur als Heranwachsender erlebt habend, widmete er sich zunächst als Praktiker der politischen Bildung, später als Journalist wie auch als Privatmann der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Und zwar mit der aller drei Deutschlands. Jürgen Maruhn hat sich zeit seines Lebens der Aufgabe der Abwehr der Feinde der Freiheit und der Demokratie gestellt. Wir haben ihm viel zu verdanken. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seiner Partnerin.
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